Bis vor kurzem noch undenkbar, wird es aber jetzt ernsthaft diskutiert, besonders in Grossbritannien. Dafür gibt es gute Gründe:
Noch in den fünfziger Jahren war es für Jungen in vielen deutschen Bundesländern Pflichtfach, es war ja seit Jahrtausenden eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Menschen. Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass wir nur deshalb so einen soliden, kräftigen Kiefer haben, weil wir uns über hunderttausenden von Jahren leidenschaftlich prügelten.
Die täglichen Schlägereien in unserer Jugend auf dem Pausenhof und auch sonst überall gehörten zu den schönsten Jugenderlebnissen. Weder Lehrer noch Eltern, noch Polizisten störten uns dabei. Im Gegenteil, es wurde gern gesehen, war man doch überzeugt, dass Jungs Härte entwickeln sollten um einmal “richtige Männer” zu werden. Mädchen waren damals total benachteiligt, sie durften sich nicht schlagen und natürlich auch nicht am obligatorischen Boxunterricht teilnehmen, der für uns Jungs Pflichtfach war. Glücklicherweise waren unsere Lehrer noch aus der Vorkriegs- und Kriegszeit und liessen uns meist bis zum KO kämpfen.
Die meisten der Mitschüler waren begeistere Boxer und einige, die das nicht mochten lernten zumindest sich damit abzufinden und doch eine gewisse Härte zu entwickeln. Alle lernten mit Gewalt ausgewogen umzugehen – niemand kam auf den Gedanken jemandem etwas mit Gewalt wegzunehmen oder einen, der auf dem Boden lag zu schlagen oder zu treten, niemand benutzte ein Messer. Man hatte genug Gelegenheiten, seine Aggressionen eher ungefährlich auszuleben. So veranstalten die Eltern Kaffekränzchen, wo wir Jungs mit blossen Fäusten gegeneinander antreten mussten. Da durfte ich auch mitprügeln.
In den Siebziger Jahren hat man das dann gestoppt. Alles sollte immer friedlicher werden. Das sollte man wieder korrigieren und in allen Schulden Boxen wieder zum Pflichtfach machen. Die meisten Schüler und jetzt auch Schülerinnen würden es sehr begrüssen, denn es ist eines der letzten Abenteuer, die der moderne Mensch noch einfach erlangen kann und es ist bestimmt eines der wenigen Schulfächer bei denen es garantiert nicht langweilig wird. Und abgesehen vom Erlernen des ausgewogenen Umgans mit Gewalt bildet es auch den Geist: Kant schrieb, „die üblen Süchte der Menschen sind Faulheit, Feigheit und Falschheit: Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, gerne zeitlebens unmündig bleibt; und warum es andern so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein.” Zumindest gegen die Feigheit hilft das Boxen zuverlässig, vorausgesetzt dass man im Unterricht nicht wert auf viel Theorie, sondern auf harte Kämpfe legt.
Das Boxkämpfe den Geist schärfen, davon zeugen die vielen Literaten, die selbst boxten oder das Boxen liebten - Lord Byron ,Jack London, Sir Arthur Conan Doyle, Bert Brecht, George Bernard Shaw, Norman Mailer. Jean Paul Sartre, Woody Allan, Gottfried Keller, Michael Lentz und viele andere. Besonders interessant ist das Buch „Wind der Welt“ von Blaise Cendrares und das E-Book „Die Boxerin 1995“ von Doris Masius und Peter Paris.
Und Ernest Hemingway geht uns da mit gutem Beispiel voran. Er schrieb seinen Bruder „Ich habe, nach dieser ersten Schlägerei in weniger als drei Wochen viermal geboxt. Zweimal benutzten wir Handschuhe, und zwei Kämpfe wurden mit nackten Fäusten ausgetragen.“
Diesmal sollten wir aber die Mädchen nicht wieder benachteiligen. Er sollte für sie auch Pflichtfach sein, sonst würden wieder viele Bedenkenträger sie daran hindern - „Das tut eine Frau doch nicht.“
Karl Maisch (0)
29.5.2017 16:29Bis vor kurzem noch undenkbar, wird es aber jetzt ernsthaft diskutiert, besonders in Grossbritannien. Dafür gibt es gute Gründe:
Noch in den fünfziger Jahren war es für Jungen in vielen deutschen Bundesländern Pflichtfach, es war ja seit Jahrtausenden eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Menschen. Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass wir nur deshalb so einen soliden, kräftigen Kiefer haben, weil wir uns über hunderttausenden von Jahren leidenschaftlich prügelten.
Die täglichen Schlägereien in unserer Jugend auf dem Pausenhof und auch sonst überall gehörten zu den schönsten Jugenderlebnissen. Weder Lehrer noch Eltern, noch Polizisten störten uns dabei. Im Gegenteil, es wurde gern gesehen, war man doch überzeugt, dass Jungs Härte entwickeln sollten um einmal “richtige Männer” zu werden. Mädchen waren damals total benachteiligt, sie durften sich nicht schlagen und natürlich auch nicht am obligatorischen Boxunterricht teilnehmen, der für uns Jungs Pflichtfach war. Glücklicherweise waren unsere Lehrer noch aus der Vorkriegs- und Kriegszeit und liessen uns meist bis zum KO kämpfen.
Die meisten der Mitschüler waren begeistere Boxer und einige, die das nicht mochten lernten zumindest sich damit abzufinden und doch eine gewisse Härte zu entwickeln. Alle lernten mit Gewalt ausgewogen umzugehen – niemand kam auf den Gedanken jemandem etwas mit Gewalt wegzunehmen oder einen, der auf dem Boden lag zu schlagen oder zu treten, niemand benutzte ein Messer. Man hatte genug Gelegenheiten, seine Aggressionen eher ungefährlich auszuleben. So veranstalten die Eltern Kaffekränzchen, wo wir Jungs mit blossen Fäusten gegeneinander antreten mussten. Da durfte ich auch mitprügeln.
In den Siebziger Jahren hat man das dann gestoppt. Alles sollte immer friedlicher werden. Das sollte man wieder korrigieren und in allen Schulden Boxen wieder zum Pflichtfach machen. Die meisten Schüler und jetzt auch Schülerinnen würden es sehr begrüssen, denn es ist eines der letzten Abenteuer, die der moderne Mensch noch einfach erlangen kann und es ist bestimmt eines der wenigen Schulfächer bei denen es garantiert nicht langweilig wird. Und abgesehen vom Erlernen des ausgewogenen Umgans mit Gewalt bildet es auch den Geist: Kant schrieb, „die üblen Süchte der Menschen sind Faulheit, Feigheit und Falschheit: Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, gerne zeitlebens unmündig bleibt; und warum es andern so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein.” Zumindest gegen die Feigheit hilft das Boxen zuverlässig, vorausgesetzt dass man im Unterricht nicht wert auf viel Theorie, sondern auf harte Kämpfe legt.
Das Boxkämpfe den Geist schärfen, davon zeugen die vielen Literaten, die selbst boxten oder das Boxen liebten - Lord Byron ,Jack London, Sir Arthur Conan Doyle, Bert Brecht, George Bernard Shaw, Norman Mailer. Jean Paul Sartre, Woody Allan, Gottfried Keller, Michael Lentz und viele andere. Besonders interessant ist das Buch „Wind der Welt“ von Blaise Cendrares und das E-Book „Die Boxerin 1995“ von Doris Masius und Peter Paris.
Und Ernest Hemingway geht uns da mit gutem Beispiel voran. Er schrieb seinen Bruder „Ich habe, nach dieser ersten Schlägerei in weniger als drei Wochen viermal geboxt. Zweimal benutzten wir Handschuhe, und zwei Kämpfe wurden mit nackten Fäusten ausgetragen.“
Diesmal sollten wir aber die Mädchen nicht wieder benachteiligen. Er sollte für sie auch Pflichtfach sein, sonst würden wieder viele Bedenkenträger sie daran hindern - „Das tut eine Frau doch nicht.“